Antike Geschichte Turkmenistans: Eine Reise durch die Zeitalter
Turkmenistan, ein Land im Herzen Zentralasiens, ist reich an antiker Geschichte und faszinierenden Kulturen, die über Jahrtausende hinweg blühten und verblassten. Von den frühen Zivilisationen entlang des Flusses Amu-Darja bis zu den mächtigen Reichen der Antike bietet Turkmenistan eine Schatzkammer historischer Relikte, die es zu erkunden gilt. In diesem Artikel werden wir uns auf eine Reise durch die antike Geschichte Turkmenistans begeben, um die faszinierende Vergangenheit dieses Landes zu entdecken.
Die Frühgeschichte: Die Oasen entlang des Amu-Darja
Die Geschichte des Landes reicht weit zurück in die Antike, als die fruchtbaren Oasen entlang des Flusses Amu-Darja die Heimat nomadischer Stämme und früher Zivilisationen waren. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Region bereits vor mehr als 5.000 Jahren besiedelt war.
Eine der bemerkenswertesten Zivilisationen, die in Turkmenistan blühte, war die Zentralasiatische Bronzezeitkultur, die für ihre fortgeschrittenen metallurgischen Techniken und ihre kunstvollen Handwerkskünste bekannt war. Die Überreste von Siedlungen wie Gonur Tepe und Togolok zeigen die Spuren dieser antiken Zivilisation, die einst die Region beherrschte.
Charakteristisch für die antike Geschichte Turkmenistans ist die Bildung der zoroastrischen altiranischen Zivilisation, in deren Einflussbereich die Gebiete de heutigen Turkmenistans geraten. Im VI. bis IV. Jahrhundert v. Chr. entstand hier die Margiana-Satrapie (mit dem Zentrum in der Stadt Merv), die Teil des Akheminidenstaates ist.
Die Ära der Großreiche: Parthien und Persien
Im ersten Jahrtausend v. Chr. wurde Turkmenistan Teil des persischen Reiches, das von den Achämeniden regiert wurde. Während dieser Zeit blühte der Handel entlang der Seidenstraße auf, und Städte wie Merv und Nisa wurden wichtige Knotenpunkte für den Handel zwischen Ost und West.
Im 3. Jahrhundert v. Chr. wurde das Land Teil des Partherreiches, eines der mächtigsten Reiche des antiken Orients. Die Ruinen von Nisa, der ehemaligen Hauptstadt der Parther, zeugen von der Pracht und dem Reichtum dieser Zivilisation. Die Stadt wurde 2007 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und ist ein faszinierendes Ziel für Geschichtsinteressierte und Archäologen.
Der erste Staat, dessen Zentrum auf dem Gebiet Turkmenistans lag, war Parthien mit der Hauptstadt Nisa. Ein weiteres wichtiges Zentrum des Landes war zu dieser Zeit Merv. Den Kern des parthischen Staates bildete der Sak-Stamm der Parther, die auf dem Territorium Turkmenistans als Nomaden lebten. Sie nutzten die Schwächung des Seleukidenstaates aus und ordneten zunächst die benachbarten Gebiete Hyrkanien und Chorasan, dann ganz Persien, Mesopotamien und Baktrien unter. Die zentralasiatischen Nomaden, die indoeuropäische Sprachen sprachen – Toharen (Yuezhi) – wurden jedoch zu einem ernsthaften Feind der Parthien.
Nach dem Fall Parthiens wird das turkmenische Land wieder zur Peripherie des Iran (Sassaniden). Zu dieser Zeit waren die Gebiete Turkmenistans als Nordkhorasan bekannt. Im IV. Jahrhundert drang das Christentum in das Gebiet Turkmenistans vor: 334 wurde ein Bischofsstuhl in Merv eingerichtet.
In den V-VI Jahrhunderten wurde das den Sassaniden gehörende turkmenische Gebiet von Nomaden, die iranisch sprechende Ephtaliten waren, erobert, nach deren Niederlage die Sassaniden den verlorenen Einfluss wieder zurückgewannen. Die antike Geschichte Turkmenistans endet mit der Bildung des Türkischen Kaganats in der Nähe der nördlichen Grenzen des iranischsprachigen Turkmenistans.
Die Zeit der Seidenstraße: Handel und Kultur
Während der Zeit der Seidenstraße, die vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zum 15. Jahrhundert n. Chr. dauerte, spielte Turkmenistan eine wichtige Rolle als Handelszentrum zwischen Ost und West. Städte wie Merv, Khiva und Buchara blühten auf und wurden zu blühenden Handelszentren, die Waren, Ideen und Kulturen zwischen China, dem Mittelmeer und dem Nahen Osten austauschten.
Merv, auch als “Königin der Oasen” bekannt, war eine der größten Städte der antiken Welt und ein wichtiger Knotenpunkt entlang der Seidenstraße. Die Stadt war bekannt für ihre reiche Kultur, Architektur und Handwerkskunst und zog Händler, Gelehrte und Pilger aus aller Welt an.
Die Eroberungen der Mongolen und Timuriden
Im 13. Jahrhundert eroberten die Mongolen unter der Führung von Dschingis Khan weite Teile Zentralasiens, einschließlich Turkmenistan. Die Eroberung brachte Zerstörung und Verwüstung über die Region, aber sie legte auch den Grundstein für das mächtige Reich der Timuriden, das im 14. und 15. Jahrhundert über Zentralasien herrschte.
Unter der Herrschaft von Timur dem Großen, auch bekannt als Tamerlan, erlebte das Land eine kulturelle Blütezeit, die als das “Timuridische Renaissance” bekannt ist. Städte wie Samarkand, Buchara und Chiwa wurden zu Zentren der Kunst, Architektur und Wissenschaft und hinterließen ein reiches Erbe, das bis heute fortbesteht.