Der nationale usbekische Tanz: Eine kulturelle Symphonie in Bewegung und Tradition
Der nationale usbekische Tanz ist außerordentlich beeindruckend. Sie verkörpert die ganze Schönheit der usbekischen Nation. Die Hauptunterschiede des usbekischen Tanzes zu anderen orientalischen Tänzen sind erstens die Betonung der komplizierten und ausdrucksvollen Bewegungen der Hände und zweitens die reiche Mimik. Man unterscheidet zwei Arten von usbekischen Tänzen – den klassischen Traditions- und den Volkstanz (Folklore).
Der klassische traditionelle nationale usbekische Tanz ist die Kunst, die in speziellen Tanzschulen gepflegt und dann auf der großen Bühne vorgeführt wird. Drei Schulen des usbekischen Tanzes können herausgegriffen werden: Fergana, Buchara und Choresm. Der Fergana-Tanz zeichnet sich durch Weichheit, Geschmeidigkeit und Ausdruckskraft der Bewegungen, leicht gleitenden Schritt, originelle Bewegungen auf der Stelle und im Kreis aus. Der Buchara-Tanz zeichnet sich auch durch die Schärfe der Bewegungen, die abfallenden Schultern und das sehr schöne goldbestickte Kostüm aus. Originelle und ausgeprägte Bewegungen zeichnen den Choresm-Stil aus.
Praktisch jede Region ist im usbekischen Volkstanz vertreten und es herrscht hier eine außerordentliche Vielfalt. Diese Tänze werden bei allen Familien-, Dorf- und Stadtfesten wiederbelebt. Diese Tänze werden von Generation zu Generation weitergegeben und bewahren alte Tanztraditionen und echtes oder vergangenes Leben.
Chorezmischer Tanz
Der Hauptunterschied des Tanzes von Choresm zu anderen Regionen Usbekistans ist seine überschwängliche Energie, Lebensfreude und sein lebhaftes Temperament. Die Traditionen des Tanzes in Choresm sind Hunderte von Jahren alt und werden auch heute noch gepflegt. Die Philosophie dieses Tanzes ist es, die Liebe zum Leben, zur Natur und zur Arbeit auszudrücken, was sich in der Choreographie widerspiegelt: Charakteristisch sind hier Gesten, die die Welt der Tiere und Vögel imitieren und Bewegungen, die denen der Arbeiter und des einfachen Volkes ähneln.
Eines der Merkmale des Choresm-Tanzes sind Schärfe und bestimmte Pausen in den Posen. Ein charakteristischer Unterschied zu den Schulen von Buchara und Fergana ist, dass es in Choresm praktisch keine Rotationsbewegungen gibt. Der bekannteste und beliebteste Tanz von Choresm ist Lazgi, der dem berühmten Lezghinka nahe steht.
Buchara-Tanz
Der Buchara-Tanz ist dem Choresm-Tanz in vielerlei Hinsicht ähnlich – auch hier gibt es Energie und Leidenschaft, aber die Bewegungen der Tänzer sind völlig anders. Hier kann man eine überraschende Kombination von primitiven Tanzformen mit anmutigen Bewegungen sehen: scharfe Bewegungen werden durch plastisches Schwanken, langsame Drehungen usw. ersetzt. Eine der Eigenheiten des Buchara-Tanzes ist die Betonung des Oberkörpers: Arme, Schultern, Nacken und Brust. Außerdem benutzen die bucharischen Tänzer manchmal zusätzlich zwei Musikinstrumente – “kairaki” (Metallplatten, die den Kastagnetten ähneln) und “zangi” (kugelförmige Glocken, die in Form von Armbändern an Hand- und Fußgelenken angebracht werden).
Fergana-Tanz
Lyrisch, weich und plastisch – so kann man den Fergana-Tanz beschreiben. Bei diesem Tanz herrschen fließende Bewegungen der Hände und spielerische Bewegungen des Kopfes mit kokettem Blick vor. Im Gegensatz zu Choresm und Buchara, wo man sich streng an die Choreographie hält, ist in Fergana die Improvisation beliebt. Allerdings gibt es eine Sonderregel: Hier ist es üblich, die Hände nach oben gerichtet zu halten, während in anderen Tanzschulen die Handflächen in jeder beliebigen Position sein können. Im Gegensatz zu den Tierimitationen in den Choresm-Tänzen stellen die Fergana-Tänze auch menschliche Beziehungen dar und sind überwiegend lyrisch und romantisch.