Buchara - Fayzobod Chanaqa
Im Nordosten von Buchara, in der Nähe der Mauern der historischen Stadt, befindet sich das Fayzobod Chanaqa. Der Fayzobod Chanaqa gehört nicht zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Buchara. Aufgrund seiner Abgelegenheit vom historischen Zentrum der Stadt besuchen nur wenige Touristen das muslimische Gebetshaus. Trotzdem gibt es hier eine Menge zu entdecken.
Das religiöse Bauwerk wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Als Grundmaterial wurde gebrannter Ziegel verwendet. Die Bauarbeiten wurden von 1598 bis 1599 durchgeführt. Sie wurde von dem Initiator der Idee und Sufi-Anhänger Mavlon Poyanda-Muhammad Ahsi (Ahsiketi) Fayzobodi geleitet. Leider hatte der Sufi nicht lange Freude an dem Ergebnis – zwei Jahre nach der Fertigstellung des Baus starb er. Nach seinem Tod wurde beschlossen, auch das Chanaqa umzubenennen. So wurde aus “Shokhi Akhsi” das Gebetshaus “Fayzobod Chanaqa”.
Die Umwandlung betraf nur den Namen. Die früheren Funktionen der Baukonstruktion blieben unverändert. Wie zuvor versammelten sich in Fayzobod Chanaqa die Muslime zum Freitagsgebet. Dies bezeugt die Nische (Mihrab) in einer der Wände des Raumes, die in Richtung Mekka zeigt. Die Wichtigkeit des religiösen Bauwerks im Leben der Muslime beschränkte sich nicht auf diese Funktion.
Fayzobod Chanaqa diente auch als eine Art Sufi-Rückzugsort. Hier übernachteten oft die Derwische (das muslimische Äquivalent eines Mönchs), die auf der Durchreise waren. Ein Teil des Gebäudes war speziell für ihren Aufenthalt als Chanaqa (Sufi-Rückzugsort) vorgesehen.
Der Fayzobod Chanaqa in Buchara ist ein typisches Exemplar der Architektur des 16. Jahrhunderts mit scharfen Proportionen und Symmetrie. Das Gebäude wurde mehr als einmal restauriert, aber seine Identität und Einzigartigkeit hat in keinster Weise gelitten.
Das erste, was ins Auge fällt, ist ein hohes Portal, das den zentralen Eingang des Gebäudes einrahmt. Das Portal erhebt sich über das gesamte Gebäude und hat die Form eines vertikalen Rechtecks mit einer eingeschnittenen bogengewölbten Nische. Schön und majestätisch, ist auch nach allen architektonischen Regeln der damaligen Zeit gebaut.
Auf jeder Seite des Portals befinden sich die bogenförmigen Galerien, die dem Gebäude ein elegantes Aussehen verleihen. Als harmonische Ergänzung dazu dient die reich verzierte Fassade des Baus. Was die Hauptkuppel der Moschee betrifft, so wirkt sie bescheiden und schlicht. Aber das ist nur auf den ersten Blick so. Wenn Sie sich im Inneren des Gebäudes bewegen, werden Sie feststellen, wie sehr Sie sich irren. Die Kuppel ist großzügig mit weißen Ganch-Mustern verziert, wobei die Technik “Tschaspak” genannt wird. Sie lässt die Kuppel schwerelos erscheinen.
In der Inneneinrichtung der Moschee herrschen zwei Farben vor – Blau und Weiß. Als zusätzliche Farben werden Gold und Braun verwendet. Man kann sie bemerken, wenn man den Mihrab im Detail betrachtet.