Taschkent - Gedenkstätte Schahidlar Chotirasi
Die Gedenkstätte Schahidlar Chotirasi wurde im Mai 2002 in Taschkent eröffnet. Es ist den Bewohnern Usbekistans gewidmet, die in den 1920-1940er Jahren des XX Jahrhunderts unterdrückt wurden. Damals standen über 100 Tausend Menschen unter Repression, mehr als 13 Tausend wurden erschossen. Unter ihnen waren große Schriftsteller und Dichter wie Abdullah Qodiriy, Fitrat, Chulpon und andere. Auch viele bekannte Politiker und Wissenschaftler wurden hingerichtet. Das Gebäude wurde genau in dem Teil der Stadt errichtet, in dem Massenhinrichtungen von Sträflingen stattfanden.
Damit das gesegnete Andenken an diese Menschen nicht in Vergessenheit gerät, wurde der Gedenkkomplex errichtet, der heute zu einem der beliebtesten und bekanntesten Wahrzeichen der Hauptstadt geworden ist. Ein Präsidialdekret erklärte den 31. August zum Tag des Gedenkens an die Opfer der Repression.
Die Gedenkstätte Schahidlar Chotirasi in Taschkent umfasst eine Fläche von 17 Hektar und beinhaltet einen Park, eine Rotunde und das Museum “Zum Gedenken an die Opfer der Repression”. Letztere wurde in einem für den Osten klassischen Stil gebaut, mit erstaunlich schönen Holzschnitzereien, die die Wände schmücken und von einer Kuppel in himmlischen Farben gekrönt werden. Das Museum besitzt einzigartige Fotografien und Dokumentationen, die Informationen über die schrecklichen Zeiten des blutigen Terrors, über den Kampf des usbekischen Volkes für die Unabhängigkeit und über die Gulag-Lager enthalten. Während der letzten Rekonstruktion zur Erweiterung der Expositionen wurde ein Saal hinzugefügt, in dem die Errungenschaften Usbekistans in den Jahren der Unabhängigkeit präsentiert werden. Das Museum ist mit moderner Multimedia-Ausrüstung ausgestattet, die es ermöglicht, Musik, Dokumentarvideos und andere wertvolle Materialien auf einem großen Bildschirm zu übertragen. Die Mitarbeiter der Einrichtung führen wissenschaftliche und pädagogische Tätigkeiten durch: Sie studieren Archivdokumente, sammeln historische Fakten und erstellen Material für künstlerische Publikationen.
Die Rotunde zu Ehren der Opfer der Repressionen ist eine riesige türkisfarbene Kuppel, die von acht Marmorsäulen getragen wird. Auf jeder der vier Seiten befinden sich zwei davon. Die Höhe des Bauwerks beträgt 27 Meter.
Die Granittreppen führen von verschiedenen Seiten in die Rotunde. Wenn die Besucher sie erklimmen, gelangen sie auf die mit glänzenden Platten bedeckte Seite. Im zentralen Teil der Rotunde steht eine symbolische Jade mit einer eingravierten Inschrift in Arabisch, Usbekisch und Englisch, die übersetzt lautet: “Die Erinnerung an die Verstorbenen, die für ihr Vaterland gekämpft haben, lebt für immer weiter.” Wenn man den Kopf hochhebt, kann man die schöne dunkelblaue Decke der mit usbekischen Mustern bemalten Kuppel sehen. Sein äußerer Teil hat eine reliefartige, scharfkantige Einfassung, die noch einmal den nationalen Stil des Bauwerks unterstreicht.
Der Bereich um die Rotunde ist in Form einer Komposition aus Gehwegen und Blumenbeeten gestaltet. Sie sind alle in Form von Ringen und Halbringen ausgeführt, in deren Mitte sich eine Rotunde befindet. Die Blumen in den Beeten sind in interessanten mehrfarbigen Mustern gepflanzt.
Die schöne Parkzone symbolisiert die Stärke des Geistes und die Beharrlichkeit in den Überzeugungen derer, die Opfer von Stalins Repressionen waren. Der Park ist am Ufer des schmalen Bozsu-Kanals angelegt. Sie kann über eine malerische Brücke überquert werden, die in der Nähe der Rotunde beginnt. Es gibt auch abgestufte Springbrunnen, die eine kühle Umgebung schaffen. Auf dem Gelände sind Zierfichten, Thuas, Kiefern und Birken gepflanzt. Alle niedrigen Sträucher und Bäume werden regelmäßig beschnitten.