Samarkand - Hazrat Khizr Moschee
Die Hazrat Khizr Moschee in Samarkand wird erstmals in der Zeit der arabischen Eroberung von Sogd erwähnt (Anfang des VIII. Jahrhunderts). Der Legende nach versuchten die Araber nach der Einnahme von Samarkand durch die Truppen von Kutyiba im Jahr 712, die Stadtfestung (Kala) zu überfluten, indem sie den Kanal von Arzis mit einem Damm blockierten. Allerdings kam ein riesiger weißer Vogel vom Himmel herunter und zerstörte den Damm. Zur Erinnerung an dieses Ereignis errichtete einer von Qutaiba ibn Muslims Vertrauten, Muhammad ibn Vasi, die Hazrat Khizr Moschee an der Stelle des von den Sogdiern verehrten zoroastrischen Tempels an der Südspitze von Afrasiab. Die Moschee wurde 1220 während der mongolischen Eroberung vollständig zerstört.
Die heutige Moschee wurde 1854 auf einem alten Fundament errichtet. 1884 wurden in dem Gebäude Ausbau- und Rekonstruktionsarbeiten durchgeführt. Im Jahr 1899 wurde die Aywan (Sommerterasse) der Moschee wieder aufgebaut und der Darvazahana (Eingangstor) hinzugefügt. Die Arbeiten wurden 1919 abgeschlossen, als das Eingangsportal und das östliche Minarett von dem berühmten Meister aus Samarkand Abduqadir bin Baqi (Abduqadir Baqiyev) errichtet und Darvazahana (Eingangstor) mit einer gerippten Kuppel überdacht wurde.
Die Hazrat Khizr Moschee in Samarkand ist ein herausragendes Beispiel für die traditionelle Architektur der Samarkand-Schule. Es handelt sich um eine rechteckige Struktur mit der Größe von 30×16 Metern. Die Zusammensetzung der Moschee ist asymmetrisch. Seine Hauptelemente sind ein Winter-Khanaqa, der mit einer Kuppel bedeckt ist und ein Säulen-Ayvan (Sommerterasse). Im zentralen Teil seiner Westseite befindet sich ein Mihrab mit Hujras auf beiden Seiten. An der Seite der Moschee befindet sich eine quadratische Eingangshalle mit einer gerippten Kuppel auf einer facettenreichen Trommel (Darvazahana) und einem von Guldasta-Türmen flankierten Portal mit einer geschnitzten Holztür aus dem XIX Jahrhundert. Getrennt vom Gebäude befindet sich ein elegantes orientalisches Minarett. An der Westseite der Moschee-Fassade befindet sich ein Guldasta-Turm, der das Minarett ausgleicht. Die Moschee ist mit Deckenmalereien, Kirma auf Platten, geschnitztem Ganch in Ornamenten und Medaillons, Ganch-Güssen in Rahmen und Stalaktitengesims dekoriert.