Karakol - Dungan Moschee
Die Dungan-Moschee ist neben der Heilig-Drei-Kirche eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten in Karakol.
Die Dungan-Moschee ist ein ganz besonderes Gebäude, das mit der großen Dungan-Diaspora in Karakol in Verbindung gebracht wird und auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurückblicken kann. Im Jahr 1877 kam es in China zu einem Bürgerkrieg zwischen chinesischen Muslimen und Anhängern der traditionellen chinesischen Religionen. Die chinesischen Muslime waren schwerer Unterdrückung ausgesetzt, so dass mehr als 300 000 Menschen gezwungen waren, über das Tien-Shan-Gebirge nach Kirgisistan zu fliehen, wo sich viele von ihnen niederließen, unter anderem in Karakol. Diese chinesischen Muslime wurden Dungan genannt und sind auch heute noch als solche bekannt.
Nachdem sie sich in der Stadt niedergelassen hatten, beschlossen die Dunganer, für sich eine Moschee zu bauen, wofür ein bekannter Architekt aus Peking, Zhou-Si, eingeladen wurde. Der Bau der Moschee dauerte drei Jahre und weist eine Besonderheit auf: Die Holzkonstruktion wurde ohne einen einzigen Nagel zusammengefügt und ist auch nach 120 Jahren noch intakt.
Das erste, was Ihnen beim Anblick dieses erstaunlichen Gebäudes ins Auge fällt, sind die eindeutig chinesischen Motive. Das Dach der Moschee ist in verschiedenen Farben gestrichen und die Moschee hat ein interessantes geneigtes Dach, ein traditionelles Merkmal chinesischer Gebäude. Auffallend sind auch die erstaunlich filigranen Holzschnitzereien, die die Fassaden des Gebäudes schmücken.
Es ist ein einzigartiges Monument der zentralasiatischen Architektur, das fast keine Entsprechungen hat. Die Moschee ist für Touristen geöffnet, allerdings wird Frauen empfohlen, sich mit einem Kopftuch zu bedecken, das sie am Eingang der Moschee kostenlos erwerben können. Es wird auch empfohlen, dass Nicht-Muslime die Moschee nicht betreten, sondern sich darauf beschränken, das Gelände und das Gebäude von außen zu betrachten.